Über die Jahre hinweg hat er sich international einen Namen gemacht und zieht Talente wie etablierte Stars aus aller Welt nach Regensburg. Größen wie Chet Baker, Archie Shepp, Joe Pass oder Till Brönner standen hier bereits auf der Bühne.
Doch nicht nur Legenden finden im Jazzclub eine Heimat: Auch vielversprechender Nachwuchs erhält eine Bühne. Für Newcomer ist der Club ein echtes Sprungbrett – zahlreiche heute international gefeierte Künstler haben hier ihre ersten Schritte gemacht und kehren immer wieder gerne zurück.
Das Programm des Jazzclubs ist vielseitig und offen für Experimente – von klassischem Jazz bis zu modernen Crossover-Projekten ist alles vertreten. Besonders im Fokus steht dabei der zeitgenössische Jazz, dem sich der Club mit großer Leidenschaft widmet.
Seine Konzerte veranstaltet der Jazzclub vorwiegend im stimmungsvollen Saal des Leeren Beutel. Darüber hinaus pflegt er enge Partnerschaften mit regionalen Kultur- und Musikeinrichtungen – etwa mit dem Bayerischen Jazzweekend, dem Music College oder anderen Festivals und Clubs in der Region.
Die Anfänge reichen zurück in die Mitte der 1950er Jahre, als der Pianist und engagierte Jazzförderer Richard Wiedamann erste Privatkonzerte unter dem Namen Jeunesses Musicales organisierte. Ende der 1970er Jahre eröffnete er mit dem „Jazzkeller Rabozil“ im Posthorngässchen einen festen Spielort für Jam-Sessions. Diese fanden jedoch ein jähes Ende, als der Club samt Klavier in den späten 1980er Jahren dem Hochwasser zum Opfer fiel.
Zur selben Zeit gründete der Saxophonist Uli Teichmann einen Jazzclub in Kneiting, der sich durch Free-Jazz-Konzerte und improvisierte Sessions auszeichnete. Auch dieser Club musste nach wenigen Jahren wieder schließen – ironischerweise wegen Ruhestörung.
Als direkter Vorläufer des heutigen Jazzclub Regensburg e.V. gilt die Kulturkneipe Einhorn, in der ab 1985 das Ehepaar Freisleben regelmäßig Konzerte veranstaltete. 1987 wurde schließlich der Verein Jazzclub Regensburg e.V. gegründet, der ein Jahr später – gemeinsam mit dem Ehepaar Freisleben als Pächter – in das traditionsreiche Restaurant Leerer Beutel umzog.
Der damalige Kulturreferent Bernd Mayer verfolgte das Ziel, dem historischen Gebäude neues kulturelles Leben einzuhauchen. Der Jazzclub setzte dies um, indem er die Konzertreihe Jazz in der Galerie übernahm und weiterentwickelte. Daraus entstand ein anspruchsvolles und vielseitiges Programm, das längst weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet.
Die stilistische Vielfalt des Programms spiegelt die reiche Geschichte und Bandbreite des Jazz wider: von New Orleans Jazz, Dixieland, Swing und Bebop über Latin, Jazzrock und Hip-Hop bis hin zu Free Jazz, Avantgarde, Drum & Bass oder Techno-Jazz. So schlägt der Jazzclub Regensburg Brücken zwischen Tradition und Innovation – und begeistert ein genreoffenes Publikum.