Datum: | Freitag, 10. Mai 2019 um 20:00 Uhr | |
Veranstaltungsort: | Theater am Bismarckplatz | |
Veranstalter: | Jazzclub Regensburg e.V. | |
Besetzung: | Omer Klein – p, synth, perc Haggai Cohen-Milo – b, synth b Amir Bresler – dr, perc |
Das Trio um den israelischen Pianisten feiert dieser Tage sein fünfjähriges Jubiläum – und es gäbe keinen besseren Beweis als dieses, ihr drittes gemeinsames Werk, um zu bezeugen, dass sich Haggai Cohen-Milo (Bass), Amir Bresler (Schlagzeug) und Omer Klein verbundener denn je fühlen.
Der Jazzpianist und seine ebenfalls aus Israel stammenden Bandkollegen zählen nicht nur zu den versiertesten Jazzmusikern dieser Zeit – sondern ebenso zu den neugierigsten. Ihr Ziel ist es, auf Basis des Jazz Stilgrenzen zu überwinden, bis auch der Letzte merkt, dass Jazz kein „Four-Letter-Word“ und schon gar nicht elitär ist, sondern oft wagemutiger als vieles, was einem auf den Spielfeldern Indie, Rock, Hiphop oder Pop begegnet.
Die neun mitreißenden Lieder auf „Radio Mediteran“, alle von Omer Klein komponiert, die sie im Fattoria Musica-Studio bei Osnabrück einspielten, schlagen stilistisch einen weiten Bogen, der von Modern-Jazz-Klavierspiel bis zu Balkan-Einflüssen und arabischer Volksmusik reicht. Durch den erstmaligen Einsatz von Percussions und Synthesizern kommen diesmal weitere Aspekte hinzu. Dass diese abenteuerfreudige Mischung so gut funktioniert, liegt nicht nur an Kleins Klavierkünsten, sondern auch an der thematischen Klammer. Die neun Songs kreisen um das Mittelmeer. „Meine Band und ich haben einen sehr persönlichen Bezug zu diesem Meer: Wir alle sind in seiner Nähe aufgewachsen“, so Omer Klein. „Haggai, Amir und ich hören nach einem Konzert oft noch gemeinsam im Hotel Musik. Während der Tour zu ‚Sleepwalkers’ fiel mir auf, dass ein Großteil der Stücke, die wir uns vorspielten, aus Nordafrika, dem Balkan oder der arabischen Welt stammten.“ Diese Erkenntnis legte den Grundstein für „Radio Mediteran“. Omer Klein entwickelte eine Faszination für das Mittelmeer, studierte seine Geschichte, besann sich eigener Erinnerungen, ging den kulturellen Verbindungen und Vermischungen nach und hörte dabei immer wieder die Musik dieser Region. „Nach und nach erschien mir das Meer wie ein geheimer Kontinent, ein Kulturkreis, der viel mehr Gemeinsamkeiten hat, als sich viele Länder bewusst machen.“ Ein folkloristisches Album ist es dennoch nicht geworden, denn so Omer Klein: „Ich wollte diese Musik nicht kopieren. Wir haben eher versucht, sie aufzusaugen und in einen neuen, persönlichen Kontext zu bringen, um am Ende vielleicht gar ein neues Genre zu schaffen.“