Élodie Brochier – voc
Roger Hanschel, Wollie Kaiser, Steffen Schorn, Joachim Ullrich – sax, cl, fl
Es geschah am 14. November 1981. Beim „4. Kölner Jazzhaus Festival“, war ein Sextett eingeplant, sozusagen als Appetithäppchen: die Kölner Saxophon Mafia. Es entwickelte sich ein Spiel voll ausgeklügelter Klangkombinationen, von dynamischer Rhythmik und feinverwobenen Tönen, von einem Mono- und Dialog-Geflecht bis zu schnurrenden Unisono-Passagen. Dies mit einer Leichtigkeit im Ernsten, die einen zum Schweben brachte. Doch man hatte das Gefühl, von jetzt an müsse das Kapitel reiner Sax ohne andersartigen Begleitschutz neu überarbeitet werden. Nicht nur das, die Karriere der Kölner Saxophon Mafia verlief von da an kontinuierlich über die Jahre hinweg steil nach oben. Und es bildete sich ein stabiler Stamm, aus einem anfänglichen Sextett ist ein Quartett übriggeblieben. In diesem Jahr, 2008, wird die Kölner Saxophon Mafia 27 Jahre alt. Längst hat sie sich saxuell befreit, einen anspruchsvollen, gleichwohl lockeren, persönlichen Stil gefunden, ohne subtile Kompositions- und Satzarbeit zu vernachlässigen. Die Kölner Saxophon Mafia wildert mit ihrem neuesten Programm in artfremden Gefilden: „Nur nicht aus Liebe weinen“ heißt das Werk, in dem Operetten und genre-verwandte Musikstücke wie u.a. „immer nur lächeln“, „im Salzkammergut“, „niemand liebt dich so wie ich“, „was kann der Sigismund dafür“ oder „die Christel von der Post“ durch die berühmt-berüchtigte KSM-Mühle gedreht, sprich re-komponiert und -interpretiert werden. Dabei entsteigen scheinbar antiquierte Gassenhauer dem hinreichend bekannten Mafia-Jungbrunnenbad und erblicken - neu eingekleidet - das Licht der Welt aus einer völlig neuen Perspektive. In diesem Zusammenhang präsentiert die SAXOPHON MAFIA die außergewöhnliche französische Multi-Künstlerin Élodie Brochier, die diese Musik in unvergleichlich individueller Weise gesanglich interpretiert.